IDEO

Ich arbeite seit acht Jahren bei IDEO. Zunächst als Designer in Palo Alto, dann als Projektmanager in London. Jetzt leite ich die ‚Consumer Experience Design Practice‘ in München gemeinsam mit zwei Kollegen. Palo Alto hat das beste Wetter, London die besten Parties und München die beste Lebensqualität.

Kurz nach dem Beginn meiner IDEO-Zeit haben wir angefangen, Design-Methoden das erste mal of komplexe wirtschaftliche oder soziale Fragestellungen anzuwenden. Mit erstaunlichem Erfolg. Heute heißt das Design Thinking‘ und ist als Motor für Innovation anerkannt. Dieser Tage reisen wir durch Europa und halten Vorträge zu diesem oftmals immer noch als neu“ oder „revolutionär“ beschriebenem Ansatz.

Ich habe Physik und Design studiert – als ich anfing zu arbeiten, wusste niemand, zu welcher ‚Kategorie‘ ich zu zählen sei. Letztlich stellte man mich als Ingenieur“ ein. Dabei war ich nie wirklich ein Ingenieur. Forschung und Design sind sich viel ähnlicher als gemeinhin angenommen. Bei beiden bewegt man sich am Rande des Bekannten und Bewährten und sucht nach der nächsten großen Idee, dem nächsten Schritt ins Unbekannte.

Vor meiner Zeit bei IDEO habe ich chaostheoretische Regelmethoden erforscht. Spannend, aber zu weit weg vom Menschen. Dann arbeitete ich im Autodesign. Faszinierend, aber egozentrisch. Bei IDEO steht die Relevanz für Menschen bei jedem Projekt im Vordergrund. Wir gestalten schon lange nicht mehr nur Produkte, sondern viele Aspekte des Lebens – Services, Organisationen, Marken, Räume, … . Wenn man einmal versteht, wie man Menschen verstehen und ihre Bedürfnisse in Möglichkeiten übersetzen kann, lässt sich das auf vielerlei Weise nutzen.

Außerhalb der Arbeit verbringe ich viel Zeit an der Isar – sei es um beim Laufen Stress abzubauen oder um meine sieben Wochen alte Tochter zum Schlafen zu bewegen – ersteres meist erfolgreich, letzteres meist vergeblich.