Ludwig Trollmann

Kasperl von der Auer Dult

Vogt, Gaukler, Trollmann – diese Schaustellernamen gehören in eine Münchner Familie, die seit 75 Jahren zum festen Beschickerstamm des Oktoberfestes zählt.

Der „amtierende“ Prinzipal dieser Familie ist Ludwig Trollmann, genannt „der Kasperl von der Auer Dult“.

Er erfreut mit seinen Handpuppen groß und klein auch auf der Wiesn. Doch bis er zum Kasperltheaterdirektor aufstieg, unterstützte er seine Mutter Anna Gaukler bei der Tunnelbahn, die der Vater, gelernter Schlosser,  später zu einem (schräg gebauten) Kinderkarussell umfunktionierte. Zwölf Jahre betrieb die Familie ein Teufelsrad. Vom „alten Kasperl Schmid“, mit dem er befreundet war, hat Ludwig Trollmann das Kasperlspielen gelernt und das Puppentheater übernommen, das heute allerdings im Münchner Stadtmuseum aufgehoben wird. Seit 1973 spielt Trollmann mit diversen Familienmitgliedern im selbst gebauten Kasperltheater selbst verfasste Theaterstückerln in traditioneller Manier.

Ludwig Vogt, Trollmanns Großvater, begründete die Wiesn-Tradition. 1924 kam er mit einer Seilbahn auf das Münchner Oktoberfest, ab 1925 mit einem Springpferdekarussel, das heute in Toronto steht. In den 1950er Jahren wurde eine Geisterbahn betrieben, in der der kleine Ludwig bereits den „Geist mit Betttuch“ gab. Großvater Johann Gaukler verkaufte in den 1930er Jahren Gemüse und Obst auf der Wiesn.

Ludwig Trollmann wurde am 19.01.1934 in München geboren. Seit Ende der 1980er Jahre pflegt er, neben seiner Tätigkeit als Schausteller, seine an Alzheimer erkrankte Frau zuhause.